Domjubiläum und Papstbesuch leiten ein neues Jahrzehnt verheißungsvoll ein. Die 100 Jahr-Feier zur Vollendung des Doms gibt dann auch den Anlaß für das Zug-Thema: „Mer loße dr Dom verzälle“. Die „Insulaner“ setzen hierbei einen kräftigen Akzent: „Schluß im Dorn, mer losse d‘r Dom in Kölle‘.Die Feier zum Elften im Elften fand bei Künnemann am Wil¬helmplatz am 20. 10. 79 statt, dann ging es Schlag auf Schlag:
Silvesterball, Sitzung mit Damen, Prunksitzung im lnterconti waren die Höhepunkte der Session, die mit einem Fischessen ausklang. Zur Regeneration dann im Juni 80 die Fahrt ins Blaue und weitere Unternehmungen der Gesellschaft.
„Circus Colonia“ war das Motto 1981, in dem sich die „lnsu¬laner“ als Feuerspucker im Zug betätigten. Mit dem Silvesterball in der Börse schloß das Jahr; um mit der Sitzung mit Damen am 30. 1.98 im Senatshotel auf den Höhepunkt der Session loszusteuern. „Karneval der Schlagzeilen“ als Motto dachte den „Insulanern“ einen etwas frivolen Part zu: „Die Piep-Schau“. 2 Sitzungen hielt die Gesellschaft 1983 ab: „Sit¬zung mit Damen“ im Senatshotel, die Prunksitzung im lnter¬conti. (Der Silvesterball entfiel 1983.)
1983
Der Zug 1983 entnahm sein Motto der Märchenwelt „Es war einmal“ und die Insulaner hatten das schöne Motto „Brüderlein, komm tanz mit mir“.
Und Karneval hat seinen Skandal: der Prinz (Rudi I.) wird zum Rücktritt gezwungen. Das ergänzte Dreigestirn aller¬dings leistet tätige Reue: es besucht in vollem Ornat im Okto¬ber den Papst (Johannes Paul) in Rom. 2 Jubilare konnte die Gesellschaft in diesem Jahr besonders feiern: Addy Meyer und Franz Eidneyer waren 50 Jahre, also seit 1933, Mitglieder der „Närrischen Insulaner“.
1984
Das Rheinhochwasser des Jahres 1983 wird wohl kaum zum Motto 1984 angeregt haben: „Hits us Kölle un us aller Welt“. Obwohl das Hochwasser im April, vor allem im Mai, ein Hit für Kölner und sonstige Schaulustige war absolut rekordverdächtig. Die Insulaner durften sich im „Zoch“ über das Verhalten d‘r Tant wundern (,‚Wer hätt dat vun d‘r Tant jedach“). Erstmalig veranstalteten im November die Insulaner einen Discoabend.
Das Motto des Zuges „Ene Besuch em Zoo“. Für die Insula¬ner hieß das Motto „Kamel(I)e un Bier-Esel“. Auf dem Sessi¬onsorden hielt sich jedoch der Schalksnarr an der Giraffe fest wohl nach einem Besuch im Bier-Esel. Das Motto erinnerte an den 125. Geburtstag des Zoos, einer weit über Köln hinaus berühmten und trotz ihres Alters ewig jungen Einrichtung.
1985
Eine Sitzung mit Damen und die Prunksit¬zung im lnterconti am 9. 2. 85 hatten zum Höhepunkt der Session geführt. Mit Fischessen, Wandertag, der Fahrt ins Blaue im Mai sowie der Grill Party im September klang das Jahr aus — wurde die nächste Session eingeleitet. Im Sessi¬onsheft findet sich erstmals ein Beitrag von Franz lrsfeld. Am 12. 1. 1986 feierte Addy Meyer 80. Geburtstag und erstmalig gestaltet Wolfgang Raquet den Orden der Gesellschaft.
1986
„Fastelovend der Rekorde“ wurde zum Motto des Rosenmontagszuges 1986. Die „Insulaner“ durften auf ganz besondere (kölsche) Rekorde in ihrem Beitrag („Rekordverdächtig auf kölsche Art“) verweisen: Flönz, Halve Hahn, Mutzemändelcher und Rievkoche sind sicher (welt-) rekordverdächtige Leistungen der kölner Küche, die jeden Bocuse vor Neid erblassen lassen.
Mit der Prunksitzung mit Damen hatte die heiße Phase am 26. 1. 86 angefangen und über Lumpenball (Alt-Köln), dem Fischessen („Eifeltenne“) ging die Session zu Ende.
Nach den Sommerangeboten (Wandern, Grillen) stiegen die „Insulaner“ mit dem Herbstfest in die neue Session ein. In der Session 1986/87 mit dem Motto „Janz Kölle dräump — un jede Jeck dräump anders“ konnten die Insulaner ihren 60. Geburtstag feiern.
Heribert Großmann schrieb damals: „Die Freunde vom Stammtisch „Erusjeschmesse Jäss“ die die Gesellschaft grün¬deten, haben wohl damals kaum damit gerechnet, daß ihre Vereinsgründung von Dauer sein würde“. Aber so ist das mit „Narren-Träumen“ — manchmal werden sie wahr.
Zur großen Schar der Gratulanten gehörte natürlich auch der Präsident des Festkomitees, Bernd Assenmacher. Er wies auf die besondere Qualität des „Insulaner-Karnevals“ hin:
„Fastelovend fiere op Neppeser Aat! Wie großartig es ihnen gelungen ist, diesen Traum zu verwirklichen, das wissen zahl¬reiche Sitzungsbesucher...“.
Zugleich erinnerte er daran, daß Heribert Großmann jetzt seit 10 Jahren an der Spitze der Gesellschaft steht. Die Jubiläumssitzung fand am 7. 2. 98 im lnterconti statt, am 28.2. im Alt-Köln ein Lumpenball. Die „Narren-Träume“ waren das Motto, unter dem sich die „Insulaner“ im Zug zusammenfanden.
Viele weitere Aktivitäten folgten im Verlauf des Jahres, so ein Hallen-Fußballturnier und der Wandertag. Auch einen besonderen Geburtstag konnte man in diesem Jubiläumsjahr begehen: Franz Eidneyer, seit über 50 Jahren Mitglied, beging seinen 80. Geburtstag.
„Kölle-Alaaf — Colonia feiert Feste“ zeigte die Stadt und den Karneval im Festrausch. Und was gab es nicht alles zu feiern!
Den Sieg über den Erzbischof in der Schlacht von Worrin¬gen 1288; die Gründung der Universität einhundert Jahre später, die Eingemeindungen (z.B. von Nippes) 1888 und die Wie¬derherstellung der Ringparkanlagen (Kaiser-Wilhelm-Ring)1988.
1988
Also wurde feste gefeiert: die Prunksit¬zung mit Damen am 7. 2. 88 im InterContinental, und der Lumpenball am Karnevalssamstag. Nach dem Dienstagszug klang mit dem Fischessen die Session aus.
Es folgten, wie in den Vorjahren, Fußballturnier, Wandertag und anderes mehr. Das Sessionsheft ‘88 brachte die histori¬sche Rückschau zur Geschichte der Insulaner von Franz Irs¬feld aus dem Jubiläumsjahr 1987. Hieraus ein Zitat: „Heute ist man mit 60 noch jung. Ich bin sicher, daß niemand hier Angst haben wird, kräftig auf die 75 zuzumarschieren.“ (- Mit diesem Jubiläumsheft ist dieses Ziel erreicht —!!!).
Mit dem Jubiläumsjahr traten die Insulaner auch in neuen (alten) Kostümen auf: Die Kostüme der Tanzgruppe der Schalksnarren waren seit dem Jubiläumsjahr 1987 offizielle Tracht
1989
versprach ein harmonisch — musikalisches Jahr — dies sprach zumindest das Motto des Zuges an. Das Motto wies auf die 1986 eröffneten Bauten neuer Museen, u.a. Museum Ludwig, und der Philharmonie hin, die entscheidend angestoßen worden waren durch die Schen¬kung der Sammlung Ludwig 1976.
Die Insulaner präsentierten im Zug eine „Internationale Hit¬parade“. Einen Hit anderer Art präsentierte der Sessionsor¬den von Wolfgang Raquet: Den mißmutig abwehrenden Schalksnarren, dem das teurer gewordene Kölsch angeboten wird.
Dennoch: auf den Sitzungen und sonstigen Veranstaltun¬gen des Jahres dürfte manches Kölsch geflossen sein. So auf der Kostümsitzung im Interconti am 3. 1. 89 und auf dem Lumpenball am 4. 2. 89. Mit dem Herbstfest bei Osters Rudi am 21. 10. 1989 ging das Jahr zu Ende, Start in eine neue Session.
Den goldenen Verdienstorden des Festkomitees erhielten in diesem Jahr: Addy Meyer und Franz Eidneyer, den silbernen Josef Krischer und Hans Doutrelepont.